HOCHSCHULE FÜR MUSIK HANNS EISLER BERLIN (HfM)

An der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin (HfM) studieren hoch begabte junge Menschen aus über 50 Nationen u.a. Orchesterinstrumente, Gesang, Regie für Musiktheater, Dirigieren, Klavier, Komposition, Musiktheorie und Jazz. Es wird in kleinen Gruppen gelernt und im Einzelunterricht. Die Ergebnisse können sich Berlinerinnen und Berliner in den etwa 300 Konzerten im Jahr anhören.

GLEICHSTELLUNGSPOLITIK AN DER HFM

Gleichstellungsarbeit wird erschwert durch die Überzeugung vieler Musikerinnen und Musiker, in der klassischen Musik zähle allein die künstlerische Exzellenz und Genialität. Benachteiligung aufgrund des Geschlechts gibt es danach nicht. Erst Studien, die strukturelle Diskriminierung von Frauen im Musikbetrieb belegen sowie die weltweite #metoo-Debatte haben eine breite Sensibilisierung bewirkt. Seit einigen Jahren betreibt die HfM intensiv Prävention zu sexualisierter Belästigung und Machtmissbrauch. In der Lehre werden zunehmend stereotype Rollenzuweisungen hinterfragt und Fragen zu Diversität, Sexismus und Rassismus z.B. im klassischen Opern- und Liedrepertoire diskutiert. Ein Leitfaden zu geschlechtersensibler Sprache, der 2015 verabschiedet wurde, wird inzwischen konsequent umgesetzt. Ein Problem bleiben einzelne Bereiche, in denen es kaum oder keine Professorinnen gibt und folglich die Kommissionen für Aufnahmeprüfungen usw. von Männern dominiert werden. Als hilfreich hat sich das Berliner Chancengleichheitsprogramm (BCP) erwiesen, mit dem zahlreiche Gastprofessorinnen und innovative Projekte gefördert wurden.

FAZIT

Dank des gesellschaftlichen Drucks und selbstbewusster, kritischer Studierender gibt es einen Kulturwandel. Gleichstellung der Geschlechter kann jedoch nur schrittweise und langsam umgesetzt werden.